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Sprachstörungen

Aphasie

Eine Aphasie ist der Verlust oder die Störung der Sprache durch eine hirnorganische Schädigung, wie z.B. durch einen Schlaganfall, ohne Einbuße der geistigen Fähigkeiten.

Der Aphasiker hat Schwierigkeiten mit Sprache umzugehen. Er kann nicht mehr oder nur noch fehlerhaft sprechen, verstehen, lesen oder schreiben.

Dies kann sich in unterschiedlicher Weise äußern: Manche Patienten können eventuell nur noch sinnlose Silben produzieren, manche Aphasiker sprechen hingegen sehr langsam und mühevoll in einer Art Telegrammstil, andere wiederum sprechen viel, schnell und unverständlich. Schweregrad und Symptomatik der Aphasie sind nicht einheitlich. Es werden vier Standardsyndrome unterschieden: Globale Aphasie, Broca Aphasie, Wernicke Aphasie und Amnestische Aphasie

Therapie:

Zu Beginn der Therapie wird eine umfassende Befunderhebung durchgeführt, bei welcher die individuelle Ausprägung der Aphasie erfasst wird. Ziel der Therapie ist es die Kommunikationsfähigkeit des Aphasikers zu verbessern. Therapiedauer und Prognose variieren und sind im Wesentlichen von der Art und dem Schweregrad der Aphasie abhängig. Die Therapie sollte mehrmals pro Woche, entweder als Hausbesuch oder in der Praxis stattfinden.

Sprachentwicklungsverzögerung

Unter einer Sprachentwicklungsverzögerung versteht man das Abweichen der sprachlichen Entwicklung eines Kindes im Vergleich zu der überwiegenden Mehrzahl gleichaltriger Kinder.

Als wesentliche Symptome einer verzögerten Sprachentwicklung gelten:

 Fehler in der Lautbildung (=Dyslalie)
 Fehler im Satzbau (=Dysgrammatismus)
 verminderter Wortschatz
 eingeschränktes Sprachverständnis

 Therapie:

Zu Beginn der Therapie wird eine umfassende Anamnese und Befunderhebung durchgeführt. Ein frühzeitiger Therapiebeginn ist ratsam. Häufig trägt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Frühförderstellen, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten positiv zum Therapieerfolg bei. Verzögerungen im Spracherwerbsprozess können meist innerhalb der logopädischen Therapie aufgeholt werden.

Dysgrammatismus

Unter Dysgrammatismus versteht man den nicht altersgemäßen Gebrauch von Syntax (= Satzstellung) und Morphologie (= Beugung von Substantiven und Verben). Im Alter von ungefähr 4 Jahren sollte ein Kind in grammatisch richtiger Form sprechen.

Folgende Fehlerarten können beispielsweise auftreten:

 Der Junge ist gefallt. (Wortbeugung)
 Nikolaus Geschenke bringen. (Wortstellung)
 die Ball, der Spiel (Artikelwahl)
 Strohhalms, Vogels (Mehrzahlbildung)

Therapie:

Die Therapie sollte mindestens einmal wöchentlich stattfinden. Die Therapie umfasst u.a. die Erweiterung der Hörgedächtnis-spanne, Sprachstimulation, Diskriminationsübungen, Grob- und Feinmotorik, etc.